Stand : 14.02.2010
Inhalt :
Im Jahr 2004 habe ich meinen ersten VDR gebaut. Dieser ist bis heute im Einsatz und kann immer noch einiges mehr als jeder käufliche Festplatten-Receiver. Vorgerstern, am 12.02.2010 war der offizielle Startschuß des HD-Regelbetriebes (HD = High Definition = Fernsehen in hoher Auflösung) bei ARD und ZDF. Jetzt senden die beiden Sender ihr Programm also zusätzlich in Kinoqualität, und das ohne Aufpreis.
Der Wunsch nach HD und die neuen Möglichkeiten bei Hardware und VDR-Distributionen haben mich bewogen, einen neuen VDR zu bauen. Kauf eines fertigen Gerätes kam für mich nicht in Frage : Einmal VDR immer VDR.
Die Website meines ersten VDR's : www.partyfotos.de/vdr/vdr.htm
Einige Grundlagen, insbesondere Kapitel 2 - 4, sind immer noch gültig.
Der neue HD-VDR kann :
- Fernsehen und Radio von Satellit,
Kabel und/oder terrestrischem Funk (DVB-T) empfangen, aufzeichen und
wiedergeben
- HD (High Definition) Fernsehen wiedergeben und aufzeichnen
(Formate DVB-S und DVB-S2, MPEG2 und MPEG4)
- Musik, Bilder und Filme (alle
Formate) wiedergeben
- Digitaler Ausgang für Flachbildschirme und Projektor
(DVI, HDMI)
- Digitaler Tonausgang : SPDIF und HDMI
- Einfache und
komfortable Bedienung per Fernbedienung
- und vieles mehr
Was kann der neue HD-VDR nicht ?
- Wiedergabe von HD+ (ProSieben/RTL)
Das kann
ich eh nicht empfehlen, viel Geld für Werbung in HD und extralaut.
3. Wahl der
Hardware
Die Dekodierung der digitalen Ströme, die von
der Sat-Antenne kommen, erfordert einen hohen Rechenaufwand im Receiver. Das hat
bisher schnelle, teure und laute CPU's erfordert.
Jetzt kann man den
Rechenaufwand auf die Graphik-Recheneinheit verlagern und kommt so mit wenig
Rechenleistung aus. Es gibt fertige Mainboards mit Intel Atom CPU und ION
Graphikprozessor, die ideal für den Bau eines VDR's sind. Der fertige Rechner
kommt dann mit einem Netzteil von 60 Watt aus. Ausserdem sind die Mainboards so
klein dass man sie in ein Hifi-Gehäuse einbauen kann.
Die Atom-Mainboards bieten leider nur einen Steckplatz für die DVB-S-Karte, entweder PCI oder PCI-Express. Man muss sich also vorher festlegen welche DVB-Karte man einbauen möchte.
Meine Wahl fiel auf das Mainboard Point of View
ION330-1. Das Board bietet : Atom 330 Dual-Core Prozessor,
ION-Nvidia-Graphikprozessor, 1 PCI Steckplatz, 2 GB RAM.
Video-Ausgänge :
VGA, DVI, HDMI
Audio-Ausgänge : Analog, SPDIF optisch und Koax
Ausserdem
hat das Board eine serielle Schnittstelle auf der Platine, die man event. für
den Anschluß einer Fernbedienung braucht. Ein ähnliches Board gibt es auch mit
PCI Express Steckplatz, das kann ich empfehlen, wenn man einen VDR mit 2 Tunern
bauen will, denn es gibt inzwischen Dualtuner-Karten für PCIe.
Wenn man ein anderes Mainboard nimmt dann benötigt man für den HD-VDR noch eine Nvidia-Graphikkarte vom Typ 8400 oder 9x00.
Da mein VDR nur ein Client wird bekommt er nur einen Tuner. Die Wahl fiel auf die DVB-S2-Karte DVB-S2 Karte MSI TV@nywhere Satellite II, die ist baugleich mit der SkyStar HD 2, Twinhan DVB-S2 CI und der Terratec Cinergy S2 PCI HD.
Die Festplatte für meinen HD-VDR kommt von Western Digital, Typ Caviar Green, mit der Größe von 750 GB. Diese Festplatte soll leise, stromsparend und langlebig sein.
Dazu kommt ein einfaches CD/DVD-Laufwerk mit SATA-Anschluß. Die Wiedergabe von Blue Ray habe ich nicht geplant (ist auch nicht so einfach).
Wenn alles funktioniert soll der VDR in ein Gehäuse MC-1200 silber von MS-Tech. Das ist ein Gehäuse in der Größe von Hifi-Geräten, passt also perfekt in das Regal zum AV-Receiver, Verstärker und DVD-Player. Das Gehäuse sieht so aus : http://www.alternate.de/html/product/prodPicPopup.html?articleId=389575&artno=TEXJ10
Ob alles zusammen passt kann ich noch nicht sagen, denn noch ist mein neuer VDR noch nicht fertig. Also alles ohne Gewähr. Ich werde aber im Laufe des Zusammenbaus berichten.
4. Wahl der
Software
Es gibt für die Installation fertige Distributionen, die neben der VDR-Software auch ein Linux-Grundsystem und viele Zusatzmodule (Plugins) enthalten. Meine Wahl fiel auf die Distribution yaVDR, eine neue vielversprechende Disti speziell für neue VDR's mit leistungsfähiger Graphikkarte und für die HD-Wiedergabe entwickelt.
yaVDR enthält neben der VDR-Software auch noch XBMX (X-Box Media Center), eine moderne schicke Software für die Wiedergabe von Videos, Bilder und Musik.
Doch jetzt gehts los !!!
5. Einstellungen im Mainboard
BIOS
Der ION Graphikchip besitzt keinen eigenen Speicher, sondern benutzt einfach so einen Teil des Hauptspeichers. Diesen Wert sollte man auf den maximalen Wert von 512 MB stellen. Bei meinem
POV 330-1 Mainboard geht das so :
6. Installation der Software
Die aktuelle yaVDR-Distribution zum Brennen auf CD bekommt man hier : www.yavdr.de
Für die Installation der aktuellen Version (Version 0.1) ist ein DHCP-Server im Netzwerk und Zugang zum Internet notwendig. Ohne geht es nicht ! Später für den Betrieb braucht man kein Internet mehr.
Auch wenn der VDR später eine feste IP bekommen soll (wie bei mir) muss man erstmal mit DHCP installieren die IP später ändern.
Eine DVB-Karte muss für die Installation nicht vorhanden sein, die kann auch später eingesetzt werden.
Falls die verwendete Festplatte einmal in einem RAID eingebunden war, dann können keine Partitionen angelegt werden. In diesem Fall im yaVDR-FAQ nachschauen und die RAID-Partitionen manuell löschen.
Zum Start der Installation CD einlegen, Rechner ans Netzwerk und Internet anschließen und starten ...
Nach Erscheinen des Startbildschirmes wählt man :
Deutsch
<Enter>
Install yet another VDR with dvb-s2(liplianin)support
<Enter>
Das Liplianin-Paket enthält Treiber für viele DVB-S2-Karten. Wer nur ältere DVB-S-Karten einsetzen will kann auch die Version ohne diese Treiber installieren, in diesem Falle "Install yet another VDR 0.1" wählen. Die Liplianin-Treiber kann man auch nachträglich installieren.
Es kommt eine Meldung "Durchsuche CD-ROM" und dann "Konfiguriere das Netzwerk
mit DHCP" ...
Rechnernamen : HV-VDR <Enter>
Dann wählen : Geführt -
verwende vollständige Festplatte <Enter>
Die Auswahlmöglich mit "LVM" (was auch immer das ist) nicht wählen, das funktioniert noch nicht, braucht man auch nicht.
Festplatte auswählen und <Enter>
Änderungen auf die Festplatten
schreiben : Ja <Enter> (Wenn die Platte nicht leer war)
Es erscheint
"Partition formatieren" "Installation Grundsystem" ...
Voller Name : VDR <Enter>
vdr <Enter>
Passwort : xxx
<Enter>
2. Eingabe : xxx <Enter>
Schwaches Passwort verwenden
: Ja
Proxy : <Enter>
Es kommt "Konfiguriere apt" "Software auswählen
und installieren" ...
Wenn fertig dann CD entfernen und <Enter>
Der
erste Boot dauert sehr lange !
3sat erscheint nun auf dem Bildschirm wenn
alles geklappt hat (Im yaVDR sind 3 Kanäle IP-TV enthalten, das Bild ist deshalb
noch kein HD)
Glückwunsch ! Der VDR läuft !
7. Update aus dem Internet
installieren
So lädt man die aktuellen Module für den VDR :
Alt+Strg+F2 um auf die Konsole 2 zu wechseln
Namen und Kennwort
eingeben
sudo apt-get update <Enter> (Kennwort des Benutzers wird noch
einmal abgefragt)
sudo apt-get upgrade <Enter> (Fortfahren = Ja, das
hat bei mir 2 h gedauert)
sudo apt-get dist-upgrade <Enter> (Fortfahren
= Ja, dauert auch lange)
IP-Nummer anzeigen lassen : ifconfig
<Enter>
Beim dist-upgrade kam eine Abfrage "Datei xine.conf überschreiben ?". Die
habe ich mit 'N' für Nein beantwortet. Beim letzten Mal habe ich mit 'Ja' meine
xine.conf überschrieben und konnte dann meinen vdr nicht mehr per Tastatur
bedienen.
8. Midnight Commander
Midnight Commander oder kurz MC ist ein Tool zum Kopieren und Editieren von Dateien, dem legendären aus MS-DOS-Zeiten bekannten Norton Commander (NC) nachempfunden.
Es wird installiert, indem auf der Konsole folgende
Befehle eingegeben werden :
sudo apt-get install mc
Aufruf auf der Konsole : sudo mc
Mit der
<Einfg>-Taste kann man mehrere Dateien/Verzeichnisse kopieren.
Sudo
bewirkt dass der Midnight Commander mit Root-Rechten aufgerufen
wird.
9. Statische
IP-Adresse
Ich wollte meinem HD-VDR eine statische IP-Adresse verpassen, da ich im Normalfall keinen DHCP benutze. Ausserdem will ich die Wartezeit verhindern, wenn der VDR mal ohne Netzwerk gestartet wird. Bei einer Vorführung im Familienkreis oder bei Kollegen finde ich es uncool wenn der VDR 5 Minuten zum Starten braucht.
Für Änderung der Netzwerkeinstellungen editiert man einfach die Datei /etc/network/interfaces wie folgt :
Konsole aufrufen (putty oder
Strg+Alt+F2 auf dem VDR)
cd /etc/network
sudo mc
Die Datei 'interfaces'
auswählen und 'F4 Bearbeiten' auswählen und wie folgt anpassen
:
# This file describes the
network interfaces available on your system
# and how to activate them. For
more information, see interfaces(5).
# The loopback network
interface
auto lo
iface lo inet
loopback
# The primary network interface
auto
eth0
#iface eth0 inet dhcp
iface eth0 inet static
address 212.223.10.169
netmask
255.255.255.0
gateway
212.223.10.166
Dann 'F10 Beenden',
Sichern = Ja und nochmal 'F10 Beenden' [Ja].
Mit sudo reboot den VDR neu
starten.
Hinweis : Bei mir war der VDr nach Installation nicht von aussen ansprechbar, weder mit WinSCP, noch mit Putty oder Web-Interface. Die Eingabe von ifconfig oder netstat auf der Konsole zeigte die IP 0.0.0.0. Nach Ändern auf statische IP hat dann alles funktioniert.
Auf einem anderen Rechner einen Webbrowser starten, z.B. IRON (www.srware.net), wenn es sein muss geht auch Internet Explorer, und die IP-Nummer des VDR-Rechners eingeben.
11. Kanalliste
Für den Empfang der HD-Kanäle, die Free-To-Air (kostenlos) per Satellit angeboten werden, habe ich folgende Kanalliste verwendet :
:->HD Free-To-Air
Das Erste
HD;ARD:11361:hC23M5O35S1:S19.2E:22000:6010=27:6020=deu;6022=deu:6030:0:11100:1:1011:0
ZDF
HD;ZDFvision:11361:hC23M5O35S1:S19.2E:22000:6110=27:6120=deu;6122=deu:6130:0:11110:1:1011:0
Einsfestival
HD;ARD:12422:HM2O0S0:S19.2E:27500:1601=27:1602=deu;1606=deu:0:0:28396:1:1201:0
arte
HD;ZDFvision:11361:hC23M5O35S1:S19.2E:22000:6210=27:6221=deu,6222=fra;6220=deu:6230:0:11120:1:1011:0
ANIXE
HD;BetaDigital:10832:hC23M5O35S1:S19.2E:22000:767=27:0;771=deu:0:0:61202:1:1057:0
ASTRA
HD;BetaDigital:10832:hC23M5O35S1:S19.2E:22000:1023=27:0;1027=deu:0:0:61203:1:1057:0
Servus
TV
HD;ServusTV:11302:hC23M5O35S1:S19.2E:22000:3583=27:3584=deu,3585=eng;3587=deu:3588:0:4913:1:1007:0
Quelle : http://www.vdr-portal.de/board/thread.php?postid=876931#post876931
Eine komplette Kanalliste kann man auch so bekommen, allerdings unsortiert :
sudo stop vdr
wget http://www.linowsat.de/settings/vdr/unsorted/0192/all.conf -O /var/lib/vdr/channels.conf
sudo start
vdr
Egal wie umfangreich die Kanalliste ist, VDR fügt im laufenden Betrieb automatisch alle neuen Sender der Kanalliste hinzu, man kann sie dann auf den Programmplatz schieben den man haben möchte (ProSieben auf Kanal 7).
Fortsetzung folgt ...
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Erstmal nur Stichpunkte :
Samba
sudo apt-get install samba-common-bin installier
smbpasswd -a
du-user-für-samba
dein passwort wählen
/etc/samba/smb.conf bearbeiten
dann
/etc/init.d/samba restart
Sound SP-DIF
http://vdr-portal.de/board/thread.php?postid=885279#post885279